Ellenbogengelenk

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Ellenbogengelenk

Der Ellenbogen besteht aus drei knöchernen Gelenkpartnern, und zwar dem Oberarm, der Elle und der Speiche. Das Gelenk ermöglicht sowohl Beuge- und Streckbewegungen, als auch Umwendbewegungen. Die Funktion des Ellenbogens ist abhängig von der Intaktheit und dem korrekten Zusammenspiel von Muskeln, Bändern, Kapsel und knöcherner Führung. Der Ellenbogen ist nach dem Schultergelenk das am zweithäufigsten von einer Auskugelung (Luxation) betroffene Gelenk.

Das Verständnis der komplexen Krankheitsbilder und Verletzungsmuster des Ellenbogens ist maßgeblich, um eine adäquate Therapie durchführen zu können. Alle für die Hand und den Unterarm wichtigen Nerven, Gefäße und Sehnen verlaufen hier auf engstem Raum, was eine hohe Spezialisierung des Operateurs erfordert.

Mit jeder Patientin/jedem Patienten wird individuell die konservative Behandlung gegen die operative Behandlung abgewogen.

Dr. med. Jörg Weber

Ellenbogen­spezialist Dr. Jörg Weber

Ellenbogen­spezialist Dr. Weber hat sich im Laufe seiner 18-jährigen Kliniklaufbahn auf die Behandlung von Schulter- und Ellen­bogen­erkrankungen spezialisiert, um die bestmögliche Versorgungs­qualität anbieten zu können.

Er wird seit 2017 in der Focus-Ärzteliste unter den Top-Medizinern Deutschlands in der Kategorie „Ellenbogen“ aufgeführt.
Auch in der stern-Liste "Der richtige Arzt für mich" wird Herr Dr. Weber ausgezeichnet und im Bereich Schulter- und Ellen­bogen­chirurgie empfohlen.

Er ist als einer von wenigen Ärzten in Deutschland als Schulter- und Ellen­bogen­chirurg mit dem Master-Zertifikat durch die Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellen­bogen­chirurgie (DVSE) zertifiziert.

Dr. med. Jörg Weber ist DVSE zertifizierter Schulter- und Ellenbogenchirurg
DVSE Expertenzertifikat Dr. Jörg Weber

Übersicht über das Behandlungsspektrum:

  • Tennis-Arm (radiale Epicondylopathie)
  • Golfer-Arm (ulnare Epicondylopathie)
  • Ellenbogenbrüche (Frakturen)
  • Ellenbogensteife
  • Ellenbogenverschleiß (Cubitalarthrose, Ellenbogenarthrose)
  • Freie Gelenkkörper
  • Ellenbogen­instabilitäten (z.B. Werfer-Arm)
  • Sehnenrisse (Bizepssehne, Trizepssehne)
  • Nerven-Engpasssyndrome (z.B. Cubitaltunnelsyndrom)

Behandlungsspektren

Tennis-Arm / Tennis-Ellenbogen (Radiale Epicondylopathie)

Konservative Therapie

Mit der konservativen Therapie können viele Patienten/Innen mit Tennisarm-Problemen innerhalb eines Zeitraumes von bis zu 2 Jahren geheilt werden. Es stehen verschiedene Therapiemethoden zur Wahl: Krankengymnastik, Stoßwelle, Bestrahlung, Eigenblutinjektionen (Spritzen, z.B. ACP©). Wichtig ist die selbständige Beübung des Ellenbogengelenkes und der Muskulatur durch den Patienten/die Patientin wobei exzentrische Dehnungsübungen im Vordergrund stehen.

Patienten/Innen mit einer frustranen konservativen Therapie und hohem Leidensdruck können operativ behandelt werden.

Operation bei Tennis-Arm

In unserer Praxis wird die Operation ambulant durchgeführt. Es erfolgt zunächst in der Regel eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) um Begleitpathologien (z.B. Schleimhautentzündungen, Knorpelschäden, Instabilitäten etc.) zu erkennen und mit zu behandeln.

Anschließend erfolgt die offene Ablösung der Unterarmstrecker am Oberarm (radialer Condylus), mit Entfernung des chronisch entzündeten Sehnengewebes. Dann werden die angefrischten Sehnen am Knochen refixiert. Die Nachbehandlung erfolgt nach einem Schema, welches dem Patienten am OP-Tag mitgegeben wird. Der Arm wird 6 Wochen in einer beweglichen Armschiene (Orthese) gelagert und darf sofort beübt werden. Die Belastung darf erst nach 6 Wochen erfolgen.

Wird im Rahmen der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) eine Instabilität festgestellt, erfolgt zusätzlich die Verstärkung des äußeren Kapsel-Bandapparates. Hierzu wird ein Streifen der körpereigenen Trizepssehne (Ellenbogenstreckersehne) entnommen und als neues Aussenband zwischen Ober- und Unterarm eingepflanzt. In diesem Fall ist mit einer 12-wöchigen Nachbehandlung zu rechnen.

Golfer-Arm / Golfer-Ellenbogen (Ulnare Epicondylopathie)

Der Golfer-Ellenbogen ist deutlich seltener als der Tennisellenbogen (s.o.). Die konservative Therapie ähnelt der des Tennis-Ellenbogens (siehe oben). Sollte die konservative Therapie nicht zur Beschwerdebesserung führen, kommt eine operative Therapie in Betracht.

Operation bei Golfer-Ellenbogen

In unserer Praxis wird die Operation ambulant durchgeführt. Es erfolgt in der Regel zunächst eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) des Ellenbogens um Begleitpathologien (z.B. Schleimhautentzündungen, Knorpelschäden, Instabilitäten etc.) zu erkennen und mit zu behandeln.

Anschließend wird in der gleichen Operation an den Fingerbeugesehnen auf der Innenseite des Ellenbogens das entzündete Gewebe entfernt und die angefrischten Sehnen anschließend wieder am Oberarmknochen refixiert.

Die Nachbehandlung verläuft nach einem Schema, dass dem Patienten/der Patientin nach der Operation ausgehändigt wird. Der Arm wird in einer Bewegungsschiene (Orthese) gelagert und darf 6 Wochen nicht belastet werden.

Wird im Rahmen der Operation außerdem eine Instabilität festgestellt, erfolgt in einer zweiten Operation ca. 2 Wochen später die Stabilisierung des Gelenkes auf der Innenseite. Hierzu wird eine körpereigene Sehne vom Oberschenkel (Gracilis-Sehne) entnommen und als neues Innenband zwischen Ober- und Unterarm eingezogen. In diesem Fall ist mit einer 12-wöchigen Nachbehandlung zu rechnen.

Ellenbogensteife

Abhängig von der Ursache der Ellenbogensteife (posttraumatisch, Instabilität etc.) kann durch eine konservative Therapie die Beweglichkeit des Gelenkes verbessern. Verschiedene Therapiemethoden (manuelle Therapie, physikalische Therapie, Krankengymnastik etc.) kommen hier kombiniert zum Einsatz. Teilweise kann die Therapie auch durch regionale Anästhesieverfahren wie z.B. Schmerzkatheter, ergänzt werden.

Operation bei Ellenbogensteife

Die Operation (Arthrolyse = Gelenklösung) kann arthroskopisch (Gelenkspiegelung) oder offen erfolgen. In jedem Fall ist die Wiederherstellung der Beweglichkeit und die Verbesserung der Gelenkmechanik das Ziel. Im Rahmen der Operation werden Verklebungen gelöst und die verkürzte Gelenkkapsel durchtrennt und, falls für die Beweglichkeit notwendig, Knochensporne abgetragen, freie Gelenkkörper entfernt, Knorpel geglättet. Durch die Gelenkssäuberung können die Schmerzen reduziert und häufig sogar beseitigt werden.

Ellenbogenverschleiß (Ellenbogenarthrose, Cubitalarthrose)

Wichtig ist es zunächst die Ursache für den vorliegenden Verschleiß herauszufinden (Alter, berufliche Belastung, Rheuma, Hämophilie etc.). Abhängig vom Stadium des Verschleißes kommen in der Regel zunächst konservative Therapiemethoden (manuelle Therapie, physikalische Therapie, Krankengymnastik, Schmerzmedikamente, Eigenblutinjektionen (z.B. ACP©) etc.) in Frage, um den Zeitpunkt bis zur Operation möglichst zu hinauszuschieben.

Operation bei Ellenbogenverschleiß

Die Operation (Gelenksäuberung, Gelenklösung = Arthrolyse) kann arthroskopisch (Gelenkspiegelung) oder offen erfolgen. Das Ziel der Operation ist die Verbesserung der Gelenkmechanik und die Schmerzreduktion. Im Rahmen der Operation wird die Gelenkschleimhaut geglättet, es werden Proben zur Feingewebsuntersuchung (Histologie) entnommen, die verkürzte Gelenkkapsel wird durchtrennt Knochensporne, abgetragen, freie Gelenkkörper entfernt, Knorpel geglättet. Durch die Gelenkssäuberung können die Schmerzen meist reduziert werden.

Dieser Methode sind Grenzen gesetzt, wenn ein komplett verschlissenes Gelenk vorliegt. Dann kann z.B. ein Kunstgelenk (Prothese) implantiert werden oder körpereigene Muskelhaut (Faszie) als Puffer zwischen die Gelenkpartner gelegt werden. Beide Operationen werden von uns unter stationären Bedingungen im Krankenhaus durchgeführt und verlangen viel Erfahrung in der Ellenbogenchirurgie.

Dr. Weber hat viele Ellenbogenprothesen implantiert und kann auf einen umfassenden Erfahrungsschatz in der Ellenbogenchirurgie zurückgreifen.

Der Werfer-Ellenbogen

Der Werfer-Ellenbogen zeichnet sich durch eine innenseitige (mediale) Instabilität des Ellenbogengelenkes aufgrund einer Überlastung oder Zerreißung des Innenbandes (MUCL= mediales ulnares collaterales Ligament) aus. Im Vorfeld ist zu klären ob es sich um eine alleinige Bandverletzung handelt oder ob zusätzlich bereits Begleitveränderungen (z.B. freie Gelenkkörper, Knorpelschäden, Knochenanbauten) vorliegen. Dies wird im Vorfeld im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) geklärt und behandelt.

Operation bei Werfer-Ellenbogen

Die Operation wird ambulant in unserer Praxis durchgeführt. In der Regel erfolgt die Operation zweizeitig. D.h., dass in einer ersten Operation eine Gelenkspiegelung (Arhroskopie) erfolgt, um Begleitveränderungen (z.B. freie Gelenkkörper, Knorpelschäden, Knochenanbauten) zu detektieren und, falls notwendig, in gleicher Sitzung zu behandeln. In einer zweiten Operation wird 2-3 Wochen später eine Ersatzplastik des Innenbandes mit einem körpereigenen Sehnentransplantat erforderlich. Als Transplantate verwenden wir die Gracilissehne des Kniegelenks oder einen Streifen der Trizepssehne des Oberarmes. Die Sehnenentnahmestellen bereiten den Patienten/Innen erfahrungsgemäß keine Probleme, so dass sie das Kniegelenk zügig wieder bewegen und zu belasten können.

Die Sehne wird Bohrlöcher an der Elle (Ulna) und am Oberarmknochen (Humerus) gezogen und kleinen Knochenankern befestigt. Dabei entspricht die Lage des Sehnentransplantat exakt dem anatomischen Verlauf des ursprünglichen Innenbandes.

Nach der Operation ist es wichtig, dem Transplantat Zeit für die Einheilung zu geben. Es erfolgt eine Bewegungsschienenbehandlung für 6 Wochen und der Ellenbogen muss etwa 12 Wochen geschont werden. Um Einsteifungen des Gelenkes zu vermeiden, darf der Patient den Ellenbogen unter physiotherapeutischer Anleitung beüben.

Außenbandriss am Ellenbogen

Ein Riss oder eine Lockerung des Außenbandes (LUCL= laterales ulnares collaterales Ligament) am Ellenbogen kann durch eine akute Verletzung oder eine dauerhafte Überlastung des Ellenbogens hervorgerufen werden. Bei akuten Verletzungen ist die Naht des Außenbandes innerhalb von 2 Wochen nach dem Unfall möglich. Liegt die Verletzung länger zurück oder handelt es sich um eine chronische Instabilität, ist eine Naht des Bandes nicht mehr sinnvoll möglich, so dass eine Sehnenplastik erfolgt.

Operationstechnik bei Außenbandriss

Die Operation wird ambulant in unserer Praxis durchgeführt. Wir führen zunächst eine Arthroskopie des Ellenbogengelenkes durch, um Begleitpathologien (Schleimhautenzündungen, Knorpelschäden etc.) zu detektieren und mit zu behandeln. In der gleichen Operation wird anschließend die Sehnenplastik offen durchgeführt. Hierzu wird ein Schnitt auf der Ellenbogenaußenseite angelegt. Am selben Arm wird ein schmaler Streifen aus der Ellenbogen-Streckersehne am Oberarm (Trizeps-Sehne) entnommen. Dieser Sehnenstreifen wird in Bohrkanäle am Oberarm (Humerus) und an der Elle (Ulna) eingezogen und mit Fadenankern fixiert. Das Transplantat liegt exakt in der gleichen Position wie das ursprüngliche Außenband (LUCL).

Nach der Operation erfolgt eine Bewegungsschienenbehandlung für 6 Wochen, um eine Einheilung der Sehne zu gewährleisten. Der Arm darf 6 Wochen nicht belastet werden, wird aber intensiv physiotherapeutisch beübt und durch die Patienten selbst bewegt, um ein Einsteifen des Gelenkes zu verhindern. Eine Vollbelastung oder Wiederaufnahme einer schweren körperlichen Tätigkeit kann nach 3 Monaten erfolgen, die Sportbelastung nach 6 Monaten.

Freie Gelenkkörper im Ellenbogen

Durch freie Gelenkkörper besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Gelenkknorpel geschädigt wird, so dass in der Regel die Operation empfohlen wird.

Operationstechnik

In unserer Praxis wird die Operation ambulant durchgeführt. Es erfolgt eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung, Schlüssellochtechnik) im Rahmen derer die Gelenkkörper mit speziellen Fasszangen entfernt werden könne. Selten ist bei sehr großen Gelenkkörpern oder sehr vielen Gelenkkörpern ein offenes Vorgehen erforderlich.

Ellenbogen-Gelenkersatz (Ellenbogen-Endoprothese)

Bei vorangeschrittenem Gelenkverschleiß, z.B. als Unfallfolge oder aufgrund einer Arthrose (Cubitalarthrose oder z.B. bei rheumatoider Arthritis) kann durch die Implantation einer Ellenbogen-Endoprothese eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.

Die Prothese ermöglicht eine sehr gute Beweglichkeit, führt zur deutlichen Schmerzreduktion und weist mittlerweile eine gute Haltbarkeit auf. Um eine Lockerung oder einen Bruch der Prothese zu vermeiden, darf der mit einer Prothese versorgte Ellenbogen lebenslang nicht über 5 kg belastet werden. Diese geringe Belastbarkeit ist bei der Indikationsprüfung mit einzubeziehen, insbesondere bei Patienten, die beruflich schwer körperlich arbeiten müssen.

Ellenbogen-Luxation (Ellenbogenauskugelung, Ellenbogenverrenkung)

Bei einer akuten Auskugelung (Verrenkung, Luxation) muss der Ellenbogen schnellstmöglich eingerenkt werden. Die Einrenkung erfolgt in der Regel unter einer kurzen Vollnarkose mit einer Stabilitätsprüfung des eingerenkten Ellenbogens in Narkose durch den Arzt.

Gegebenenfalls ist eine weitere Diagnostik mittels Röntgen, Durchleuchtung, Kernspintomographie und/oder Computertomographie notwendig.

Es werden rein ligamentäre Ellenbogen-Luxationen, bei denen „nur“ Weichteile Bänder und Sehnen) betroffen sind von komplexen Ellenbogen-Luxationen unterschieden. Bei Letzteren kommt es zusätzlich zu einer knöchernen Beteiligung. Dann ist meistens der Radiuskopf (Caput radii) oder der Kronenfortsatz der Elle (Processus coronoideus ulnae) betroffen.

Das Ausmaß der Instabilität und der knöchernen Begleitverletzungen ist entscheidend für die weitere Therapie. Die konservative und operative Behandlung dieser komplexen Verletzungen erfordert eine individuelle Beurteilung und hohe Spezialisierung.

Nervenengpass-Syndrom des Ellennerven (Cubitaltunnel-Syndrom, Sulcus-unaris-Syndrom)

Es handelt sich um eine Einengung des Ellennerven (Nervus ulnaris) in seiner knöchernen Rinne am Ellenbogen („Musikantenknochen-Nerv“) oder in seinem Verlauf am Ober- oder Unterarm. Die Ursachen hierfür, Knochenanbauten, Bandverdickungen, Narben etc., sind vielfältig.

Die Patienten beklagen meist Gefühlsstörungen (Taubheit, Kribbeln) des Klein- und Ringfingers der betroffenen Seite und ggf. motorische Einschränkungen der Fingerbeweglichkeit und Geschicklichkeit. Die Diagnose wird durch spezielle Nerven-Untersuchungen durch den Neurologen (EMG, NLG) gesichert.

Zunächst kann meist eine konservative Therapie mit einer entzündungshemmenden Behandlung, der Verwendung einer Nachtlagerungsschiene, Weichpolsterung und Schonung des Ellenbogens erfolgen. Bei ausbleibender Beschwerdelinderung sollte der Nerv operativ befreit werden (sog. Neurolyse).

Operationstechnik

Wir führen die Operation ambulant in unserer Praxis durch. Der Eingriff erfolgt endoskopisch, d.h. unter Einsatz einer speziellen Kamera und spezieller Instrumente über einen ca. 3-4cm langen Schnitt an der Ellenbogeninnenseite. Der Nerv wird aus der Enge befreit, wozu störende Narben und Verklebungen durchtrennt werden.

Manchmal ist es notwendig den Nerven aus seinem natürlichen Bett heraus zu verlegen oder zusätzlich störende, knöcherne Anbauten abzutragen. Hierzu ist dann ein größerer Hautschnitt erforderlich.

Im Anschluss an die Operation erfolgt eine einwöchige Ruhigstellung des Ellenbogens in einer Kunststoffschiene und der Arm sollte ca. 4 Wochen geschont werden. Sechs Monate nach der Operation sollte die Nervenleitgeschwindigkeit durch den Neurologen kontrolliert werden. Inwieweit der Nerv sich erholt ist von der vorhandenen Dauer und dem Ausmaß der Schädigung des Nervens vor der Operation abhängig und kann bis zu einem Jahr dauern.

Osteochondrosis dissecans (aseptische Knochennekrose, Morbus Panner)

Im Frühstadium der Erkrankung können durch eine Verminderung der Belastung und Schonung des Ellenbogens die Schmerzen verringert und die Abstoßung des Knorpels gegebenenfalls verhindert werden.

Ist es zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits zu einer Ablösung des Knorpels gekommen wird in unserer Praxis ein ambulanter, arthroskopischer Eingriff (Gelenkspiegelung) durchgeführt. Dabei erfolgen Anbohrungen des durchblutungsgestörten Bezirkes und Knorpeltherapien mit guten Ergebnissen.

Distale Bizepssehnenruptur (Riss der Ellenbogenstrecker-Sehne)

Kommt es zu einer zusätzlichen Anspannung des bereits unter Last stehenden, gebeugten Ellenbogens, kann die distale Bizepssehne reißen. Die Patienten verspüren in der Regel einen Knall oder stechende Schmerzen in der Ellenbeuge. Ein Riss der distalen Bizepssehne führt auf Dauer zu einer 30-40 prozentigen Kraftminderung für die Ellenbogenbeugung und die Unterarm-Außendrehung, sowie zu einer schnelleren Ermüdung bei diesen Bewegungen, so dass die Befestigung (Refixation) der Sehne empfohlen wird.

Operationstechnik bei Riss der distalen Bizepssehne

Die Operation wird ambulant in unserer Praxis durchgeführt. Über einen Schnitt am Unterarm wird die Sehne aufgesucht, angefrischt und an ihrem ursprünglichen Insertionsort an der Speiche (Tuberositas radii) wieder festgemacht. Hierzu werden spezielle Fadenankersysteme verwendet, die es ermöglichen die Sehne über ein Bohrloch in den Knochen einzuziehen und somit sehr stabil zu verankern.

Nach der Operation erfolgt die Behandlung nach einem festen Schema. Der Arm wird in einer Schlinge für 4-6 Wochen gelagert, darf aber sofort aus der Schlinge heraus unter physiotherapeutischer Anleitung beübt werden. Im Laufe der Nachbehandlung wird die Ellenbogenstreckung über 6 Wochen langsam gesteigert und darf in dieser Zeit nicht belastet werden. Der Übergang zur Vollbelastung ist nach 6 Wochen erlaubt. Bei beruflich schwer körperlich Tätigen ist mit einem Ausfall von 3 Monaten zu rechnen, eine Sportbelastung ist nach 6 Monaten möglich.

Trizepssehnenruptur (Riss der Bizepssehne am Ellenbogen)

Ein Riss der Trizepssehne kommt gehäuft bei Sportlern (z.B. Body-Buildern) vor. Sie kann aber auch durch einen Sturz auf den Arm oder eine plötzliche Überlastung der bereits vorgespannten Sehne erfolgen. Eine Verletzung der Trizepssehne äußert sich in Schmerzen hinten am Ellenbogen, einer verminderten oder aufgehobenen Kraft für die Ellenbogenstreckung und ggf. einer Schwellung begleitet von einem Bluterguss.

Operation bei Trizepssehnenruptur

Die Operation erfolgt ambulant in unserer Praxis. Die abgerissene Sehne wird angefrischt und mit Fadenankern (kleine Knochendübel) an ihrem ursprünglichen Befestigungsort, der Olecranonspitze an der Elle, wieder stabil am Knochen refixiert.

Zur Nachbehandlung wird der Arm in einer Schiene gelagert. Der Ellenbogen wird beübt, darf aber 6 Wochen nicht über 90° gebeugt und nicht gegen Widerstand gestreckt werden. Der Übergang zur Vollbelastung erfolgt nach 6 Wochen, der Wiedereintritt.

Ellenbogengelenknahe Brüche (Frakturen, Speichenkopfbruch (Radiuskopffraktur), Ellenbruch (Ulna-, Olecranon, Coronoidfraktur), distale Humerusfraktur (körperferner Oberarmbruch))

Knochenbrüche im Bereich des Ellenbogengelenkes

Am Anfang eines Knochenbruches am Ellenbogen steht die Entscheidung, eine konservative oder operative Therapie erfolgen soll. Dies richtig einzuschätzen erfordert eine hohe Spezialisierung und Erfahrung des Arztes.

Die knöchernen Strukturen von Speiche, Elle und Oberarm stellen wichtige, statische Stabilisatoren des Ellenbogengelenkes dar. Ob ein Bruch konservativ oder operativ behandelt werden sollte, ist von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig. In die Entscheidungsfindung fließen u.a. die Bruchform, vorhandene Begleitschäden (z.B. Bänderriss, Verschleiß) und nicht zuletzt die Konstitution des Patienten ein. Diese Begleitverletzungen müssen erkannt und im Rahmen der Therapie, egal ob konservativ oder operativ, mit behandelt werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erhalten.

Die Entscheidungsfindung wird neben den o.g. Kriterien durch apparative Diagnostik, z.B. Röntgen, MRT (Kernspin), CT ergänzt.

Aufgrund seines komplexen Aufbaus toleriert der Ellenbogen kaum Störungen in diesem Konstrukt. Durch Bandverletzungen, die neben Knochenbrüchen begleitend auftreten können, kann eine Instabilität verbleiben, was sich katastrophal auf die Beweglichkeit des Gelenkes auswirken kann. Interessanterweise wird das Ellenbogengelenk beim Vorliegen einer Instabilität paradoxerweise steif, was als posttraumatische Ellenbogensteife bezeichnet wird. Der Patient bemerkt die anfängliche Instabilität häufig nicht und stellt sich erst mit einem steifen Ellenbogengelenk vor.

Deshalb ist es essenziell, dass der Arzt die Schwere der Verletzung früh erkennt, richtig einschätzt, um die optimale Therapie einleiten zu können.

Operationen von Ellenbogenbrüchen können je nach Bruchform entweder ambulant oder stationär erfolgen. Bei der operativen Behandlung der Knochenbrüche kommen je nach Bruchform Schrauben oder Platten aus Titan oder Fadenankersysteme (z.B. PEEK, biocomposite) zum Einsatz, die die Bruchstücke stabilisieren und Begleitverletzungen adressieren. Wenn es bei Speichenkopfbrüchen aufgrund einer Trümmersituation keine Rekonstruktionsmöglichkeit des Knochens gibt, kann dieser durch eine Radiuskopf-Prothese (Speichenkopf-Ersatz, teilweiser Gelenkersatz) ersetzt und so die Gelenkstabilität zu erhalten werden.

Bei schweren, ellenbogennahen Brüchen des Oberarmes oder der Elle mit fehlender Rekonstruktionsmöglichkeit besteht außerdem die Option eine Ellenbogenprothese (kompletter Gelenkersatz) zu implantieren.

Die Nachbehandlung ist individuell und richtet sich nach der Verletzungsschwere und den betroffenen Strukturen (Knochen, Bänder etc.) und der erfolgten Versorgung. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit von Arzt, Physiotherapeut und Patient und fordert vom Patienten ein hohes Maß an Geduld und Kooperation.